Bad Münder

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Ev.-luth. Petri-Paul-Kirche in Bad Münder. Schon von weitem ist er zu sehen: der Kirchturm der Petri-Paul-Kirche, Wahrzeichen der Stadt Bad Münder. Der Kirchturm ist auch das, was von der im 15. und 16. Jahrhundert gehauten Kirche erhalten geblieben ist. 1528 Wurde der spätgotische Turm errichtet, seine heutige Gestalt erhielt er im 18.Jahrhundert. Das heutige Kirchenschiff entstand erst 1839/40. Die Kirche war baufällig geworden, außerdem war sie zu klein. Man entschloß sich, das Kirchenschiff ganz neu zu bauen, und zwar unüblicherweise in Nord-Süd-Richtung, da man für die größer geplante Kirche die engstehenden Wohnhäuser nicht abreißen konnte und wollte. Ganz im Geist der Zeit entstand nach Entwürfen des Baumeisters Wedekind eine klassizistische dreischiffige Kirche. Ein mächtiges hölzernes Gewölbe überspannt das Mittelschiff, eine Empore umrahmt das Innere. Interessant ist der zentral stehende achteckige Taufstein von 1571 mit biblischen Szenen: Sündenfall, Dreieinigkeit, Taufe Jesu, ein segnender Christusknabe. Ein Kleinod der Kirche ist das um 1400 entstandene Relief im südlichen Eingangsbereich: eine Kreuzigungsszene mit einer Reihe von Personen, die zum Teil zeitgenössisch gekleidet sind. In dem heute als Kapelle genutzten Turmraum der Kirche sind Grabsteinplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert angebracht. Dort ist auch ein Kruzifix aufgestellt mit den vier aus dem Kreuzesstamm entspringenden Paradiesströmen. Die 1989 gebaute Rohlf-Orgel, die weit über die Region hinaus Anerkennung findet, zieht immer wieder bekannte Organisten und eine große Zuhörerschaft zu den Orgelkonzerten nach Bad Münder. Im 2. Halbjahr 1995 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Dabei konnte ein aus dem Jahre 1939 stammendes, im klassizistischen Stil gehaltenes Gemälde im Tympanon, vermutlich vom hannoverschen Kunstmaler Carl Plinke gefertigt, freigelegt werden: Christus als Weltenrichter.

 

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