St. Michaelis-Kirche. Breit und behäbig beherrscht die St. Michaelis-Kirche die Mitte der kleinen, ehemaligen Stadt Hedemünden an der Werra. Zum kaiserlichen Hof ("Rappenhof"'), aus dem der Ort entstand, wurde um 900 eine romanische Saalkirche errichtet, deren Fundamente 1979 entdeckt wurden. 1210 erweiterte man sie zu einer eigen- artig unsymmetrischen, zweischiffigen Kirche, von der noch die Wandmalereien um den damaligen Katharinen-Wallfahrts-Altar erhalten blieben (hinter der Altar- wand). Als die Kirche um 1400 noch mal erweitert wurde, wurde sie auch "Ein feste Burg" für die Stadtbewohner, wie die Reste der Burgmauer rings um die Kirche zeigen. Die heutige barocke Dachform und die Innenausstattung aus Holz erhielt die Kirche 1725. Alte Teile fanden wieder Verwendung: Die Renaissancekanzel wurde eingebaut in die Altarwand.. Der frühgotische Kruzifixus strahlt in allem Leiden und Sterben eine Ruhe und Geborgenheit aus, wie wir sie uns nur erbeten können. Er lädt dazu ein! Die Spuren des gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus bleiben unauslöschbar auf der Erde – so sagt es das Himmelfahrtsbild am Altar. Groß sind die Fußstapfen auf dem Berg zu sehen. In diese Fußstapfen muß man wohl hineintreten, um so getrost Abschied nehmen zu können, wie es der farbig gestaltete Grabstein von 1723 bezeugt (neben dem Eingang). Die Michaeliskirche Hedemünden ist tagsüber geöffnet von April bis Oktober.