Im Hils wandern

Allgemeine Beschreibung

Die Wanderwegbeschreibung wurde folgendem Buch entnommen:
Ingeborg Müller, Unser Sonntagsausflug, 52 neue Wanderungen im Weser-, Leine- und Lippischen Bergland mit heimatkundlichen Informationen, CW Niemeyer Buchverlag, Hameln, 1999

Von Kaierde aus in den südlichen Hils - Kurzübersicht
Die Rundwanderung ist gut neun Kilometer lang bei einem Höhenunterschied von rund 230 Metern. Wir sind reichlich drei Stunden unterwegs. Eingekehrt werden kann nur in Kaierde.

Daten in Kürze

Start / Ziel Ausgangspunkt Kaierde - Roswithaweg XR - Fischteiche - Naturwald Fahrenberg - Quelle - Katzenkamm - Düsterntal - Fahrtstraße - Ausgangspunkt Kaierde
Länge 9 km - ca. 3 Stunden
Eigenschaft Wander-Rundweg

 

 

Geologische Informationen
Der Hils, südlich des Ith im Leinebergland gelegen, wird zu den interessantesten und schönsten Höhenzügen Norddeutschlands gezählt. Das liegt schon allein an dem oval geformten Verlauf seines ausgeprägten Kammes, der eine vielfältig strukturierte Mulde umschließt. In ihr liegen die Orte Grünenplan und Kaierde, während der dritte Hilsort Delligsen in der einzigen Öffnung des Runds im Osten liegt. Vor allem Geologen sind fasziniert von diesem Landschaftsbild und seiner Entstehung. Als nämlich das riesige Oval der Mulde durch Brüche im Erdinneren einsank, wurde der aus dem besonders harten Hilssandstein bestehende Kamm herausgehoben. In der Hilsmulde aber blieben drei Erhebungen stehen, der Hohe Heimberg, der Idtberg und der Fahrenberg. Sie weisen die gleiche Schichtung auf wie die tiefliegende Mulde und werden deshalb als Zeugenberge bezeichnet. Auf ihnen liegt Kreidekalk an, ähnlich wie auf den Sieben Bergen nördlich der Leine. Hier wie dort gibt es eine besonders interessante Vegetation mit einer ausgeprägten Frühlingsflora und Orchideen. Dem Wanderer, der im Herbst vom Waldrand des Fahrenberg aus über die gepflügten Felder schaut, bietet sich zudem ein ungewöhnliches Bild: Wie gekalkt wirken die Äcker, sind sie doch dicht besät mit weißen Kalksteinen bis zu Handtellergröße.

 

Historisches
Für eine Wanderung in die Hilsmulde bietet sich der Ort Kaierde als Ausgangspunkt an. Hier hat es einst in den Tälern mit ihren zum Teil trocken gefallenen Bächen Wanderglashütten gegeben, wenn auch der nördliche Hilsort Grünenplan mit noch bestehender Glashütte und Glasmuseum die größere Rolle in der Geschichte der Glasherstellung spielt. Das Dorf Kaierde ist im übrigen sehr viel älter als der Ort Grünenplan, der erst zusammen mit der 1744 errichteten fürstlichen Spiegelglashütte gegründet wurde. Kaierde ist dagegen bereits 822 von einem Corveyer Mönch unter dem Namen "Cogardo" in einer Urkunde vermerkt. Der Wehrturm der schönen Kaierder Kirche soll über 800 Jahre alt sein.

 

Die Anfahrt
Kaierde kann mit dem Auto von der Bundesstraße 3 über Delligsen erreicht werden.Eine andere Möglichkeit gibt es von der B 240 aus ab Scharfoldendorf über den Hilskamm beim Roten Fuchs und dann über Grünenplan und ebenfalls Delligsen nach Kaierde. Für Busbenutzer bietet sich die Linie 2515 Alfeld - Grünenplan der Regionalverkehr Hildesheim GmbH, Omnibusbetrieb Alfeld, zur Anfahrt an; Alfeld liegt an der Bahnstrecke Hannover - Kassel. Der Autofahrer durchquert Kaierde auf der Hauptverkehrsstraße, die in südlicher Richtung zum Wald rand und dann im Linksbogen ins Wispetal führt. Bei einer scharfen Rechtskurve der Straße liegt auf der linken Seite ein großer Wanderparkplatz mit Wanderkarte.

 

Der Weg zum Katzenkamm
Hier beginnt unsere Rundwanderung auf dem mit XR gekennzeichneten Roswithaweg von Bad Gandersheim nach Nienburg. Wir wandern in der bisherigen Fahrtrichtung im Hagental entlang der Wispe aufwärts, vorbei an Fischteichen und dem Naturwald Fahrenberg mit herrlichen alten Bäumen. Dann begleitet uns ernst wirkender Fichtenwald, der später von Laubbäumen aufgelockert wird. Schließlich erreichen wir eine größere Kreuzung, aus der ein grasbewachsener Weg schräg rechts zurück in das Tal führt. Hier finden wir bei einem Abstecher den Wispenborn, zunächst zwei verschlossene, dann nach weiteren etwa 50 Metern eine fließende Quelle. Jetzt könnten wir der Markierung mit dem Fisch über den von großen Kehren geprägten Winkelhuderweg zurück nach Kaierde folgen. Wir wandern jedoch auf dem Roswithaweg weiter bergan. Bei einem Bergsattel stoßen wir auf einen Querweg, den wir nach links einschlagen, um oberhalb unseres bisherigen Weges weiter anzusteigen. Wieder weist uns ein Schild auf einen Naturwald hin, diesmal am Katzenkamm, dessen Kuppe sich rechts des Weges erhebt. Wir umgehen sie in einer Rechtskurve und laufen zunächst eben, dann noch einmal ansteigend geradeaus, um im Linksbogen eine weitere Bergkuppe zu umwandern. Hier haben wir mit knapp 400 Metern die größte Höhe unserer Wanderung erreicht. Hohe Lärchen erfreuen uns hier.

 

Der Rückweg
Auf einem besonders abwechslungsreichen Weg geht es nun abwärts, vorbei am Grillplatz mit der Köhlerhütte. Sie soll an die Meiler erinnern, in denen einst die Holzkohle für die Glashütten gebrannt wurde. Von hier aus könnten wir nach links zurück in das Hagental wandern. Wir folgen jedoch dem Schild in das Düsterntal und bleiben auch in einer Rechtskurve auf unserem Hauptweg, der weiter absteigt. Bei einer Gabelung halten wir uns links; ein Schild besagt, daß es hier nach Delligsen geht. Wir erreichen schließlich den Waldrand, an dem wir nach links weiterwandern. Vor uns breitet sich eine liebliche Landschaft aus mit buckeligen Viehweiden. Auf einem befestigten Feldweg gehen wir schräg nach rechts durch die Feldflur auf das Gehölz um die höher gelegenen Ferienwohnungen zu und wandern im Zickzack links an dem Gelände vorbei, das letzte Stück auf einer Fahrstraße. Ehe diese nach rechts hinunter nach Kaierde führt, steigen wir nach links an zum Waldrand. Dort geht es wieder nach rechts. Hier haben wir jetzt endlich den Weitblick, der uns auf unserer Rundwanderung bisher nicht vergönnt war! Dann steigen wir in einem von Kiefern geprägten Waldstück ab bis zur Fahrstraße. Ihr müssen wir bis zu unserem Ausgangspunkt nach links folgen. Mit einer Baumreihe großer Hainbuchen ist sie recht reizvoll.

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