Coppenbrügge

Kurzportrait

Imageim Landkreis Hameln-Pyrmont. 102-439 m ü. NN. 7.900 Einwohner. Ortschaft am Fuß des hier über 400 m hohen Ith. Historische Burganlage einer um 1300 erbauten Wasserburg der Grafen von Spiegelberg. Heimatmuseum. Freibad und Hallenbad. Barockes Wasserschloß im Ortsteil Bisperode.

 

Verkehrsanbindung

Bahnstation der Strecke 265. Busverbindungen. B1.

 

Unterkünfte

- 44 Betten in Hotels
- 14 Betten in Pensionen
- 19 Betten in Gasthäusern
- 37 Betten in Privathäusern
- 9 Ferienwohnungen/Appartements

 

Burganlage Coppenbrügge

Graf Moritz I. von Spiegelberg und dessen Söhne erwarben 1281 vom Stift Wunstorf Sex mansos in villa Cobbenbrukke sitos.Von der Existenz eines Hauses Coppenbrügge und einer Burg, die Graf Moritz der I. vom Herzog Albrecht d. Langen von Braunschweig zu Manns-Lehen besaß, ist die Rede im 1303 von Herzog Albrecht d. Feisten von Braunschweig für Graf Moritz den II. von Spiegelberg ausgestellten Lehnsbrief.

Über die damals vorhandene Burganlage geben die spärlich überlieferten Quellen keine Auskunft; aus dem heutigen Baubestand kann lediglich geschlossen werden, daß deren ältesten Bauteile wohl aus der Zeit des Grafen Moritz des II. stammen. 1512 erfolgte ein tiefgreifender Umbau der alten Wasserburg zu einer für die damalige Zeit modernen Festung. Bauherr war Graf Friedrich der VI. von Spiegelberg, der 1525 zugleich Eigentümer der Grafschaft Pyrmont wurde.

Nach dem Tode Philipps, des letzten Grafen von Spiegelberg, kam die Grafschaft an Graf Simon v. d. Lippe; nach dessen Tode 1583 an den Grafen Georg von Gleichen-Tonna.

1633 fiel Coppenbrügge an das Haus Nassau-Dietz. Graf Wilhelm Carl Heinrich Friso ist vermutlich der Erbauer des Schloßneubaues auf dem Nordwalle der Festung gewesen. Die Burganlage war Anfang des 19. Jahrhunderts Bestandteil der staatlichen Domäne Coppenbrügge.

In den Jahren 1860 und 1870 erfolgte der Abbruch des früheren Schlosses auf dem Nordwall oberhalb des Torbaues und des sogenannten Bau-Hauses an der Westseite des Innenhofes. Nach Aufhebung der Domäne ging die Burgruine in den Besitz der Gemeinde Coppenbrügge über.

Das an der Rückseite des Burghofes gelegene Fachwerkhaus war viele Jahre Sitz des Amtsgerichtes Coppenbrügge und beherbergt heute ein Heimatmuseum.

 

Museum in der Burg

Grafschaft Spiegelberg
Im Jahre 1281 erwarb Graf Moritz von Spiegelberg Land im Tal zwischen den Bergen Ith, Osterwald und Nesselberg im Weserbergland. Seine Burg errichtete er beim Ort "Choppenbrukke" als Wasserburg in einem Sumpfgelände. Die Grafschaft umfaßte 5 Dörfer. Sie blieb bis 1557 im Besitz der Spiegelberger, wechselte mehrmals die Herrschaft vom Haus Lippe zum Haus Gleichen-Tonna, blieb schließlich bis 1819 in nassauisch-oranischem Besitz und kam danach durch Verkauf an das Königreich Hannover.

Wallfahrtsland am Ith
Zwei untergegangene Wallfahrten führten früher an den nördlichen Ith. Im Mittelalter betreuten die Karmelitermönche des Klosters Marienau eine Wallfahrt zu einem wundertätigen Marienbild. Das Kloster und die Wallfahrten endeten mit der Einführung der Reformation um 1565. In der Neuzeit, nach dem 30-jährigen Krieg, erneuerte man die Wallfahrt, als man in der Spiegelberger Kapelle bei Lauenstein ein Madonnenbild aufstellte, das erhalten blieb, als die Wallfahrten 1773 verboten wurden. Es befindet sich heute samt vieler Motivgaben der Pilger im Museum.

Zar Peter I.
Auf seiner Reise mit der "Großen Gesandtschaft" von Moskau nach Amsterdam im Jahre 1697 ließ sich der junge Zar Peter I. auf ein Treffen mit der Kurfürstin Sophie von Hannover und ihren politisch bedeutsamen Kindern ein, das auf der Burg Coppenbrügge stattfinden sollte. Die abendliche Feier mit dem russischen Gast verlief so freundschaftlich, daß die Geschichtsschreiber von einem "Damenfrieden von Coppenbrügge" ausgehen, der einen Krieg zwischen Österreich und Brandenburg-Preußen verhinderte. Das Coppenbrügger Treffen markiert für die russische Geschichte einen Wendepunkt in der Entwicklung Europas. An das Ereignis erinnert die "Peterlinde" auf dem Burgwall.

 

Tourist Information
Schloßstraße 2
31863 Coppenbrügge
Tel. 05156 / 78190
Fax: 05156 / 7027
Internet: www.coppenbruegge.de

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