St. Oswaldi Kirche in Bühle. Manchmal trifft die Bühler Kirche der Spott: Sie sei die einzige in der Gegend, deren Turm keinen Schatten werfe. Kein Wunder, denn einen Turm besitzt die Bühler Kirche nicht. Ihre Glocken sind in einem niedrigen Fachwerkanbau an der Westseite untergebracht. Das Glockenhaus ist zu einem der charakteristischen Kennzeichen der Kirche geworden. Die Geschichte der auf einem steilen Berg über der Ortschaft Bühle gelegenen Kirche geht bis ins hohe Mittelalter zurück. Die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarre in Bühle findet sich 1241. Seit 1341 ist die Geschichte der Kirche eng mit der Hardenberger Grafenfamilie verknüpft. Die Grafenfamilie hat noch heute das Patronat über die Gemeinde inne und unter dem Glockenhaus befindet sich die (heute nicht mehr genutzte) Hardenbergsche Familiengruft. Mehrfach wurde die gotische Hallenkirche mit ihren beeindruckenden mittelalterlichen Umfassungswänden im Laufe ihrer Geschichte umgebaut. Die letzte grundlegende Renovierung fand 1977 statt. Die Kirche erhielt neue Bänke und Kronleuchter und eine helle Farbgebung, die dem Innenraum eine freundliche Atmosphäre verleihen. Heute ist die Bühler Kirche ein gelungener Kompromiß aus Alt und Neu. Teile der mittelalterlichen Innenausstattung (Holzschnitzereien) sind im Landesmuseum Hannover und im Städtischen Museum Göttingen ausgestellt. In der Kirche verblieben sind als älteste Teile die beiden Bronzeleuchter aus dem 17. Jahrhundert auf dem Kanzelaltar. Ein kleines Juwel ist die Bühler Orgel. Die ab 1815 vom Orgelbauer Schmerbach errichtete, reich ausgeschmückte Spätbarockorgel befindet sich seit einer grundlegenden Renovierung wieder im Originalzustand. Sie ist eine der wenigen vollständig erhaltenen Orgeln Schmerbachscher Bauart.
Auskünfte | Ev.-luth Pfarramt für Bühle und Sudheim Mittlere Straße 1 37154 Northeim-Sudheim Tel.: 05551-995031. Die Kirche ist tagsüber geöffnet. |