Großenrode

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St. Johannis Kirche in Großenrode. “Rhode” hatte als bedeutendes Hardenberger Dorf schon sehr früh eine eigene Kirche und Dorfpfarrer, Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1245. Diese Urkunde (eine Hardenberger Privaturkunde) “Actum et datum Rodhe” enthält eine Bestallung eines Pfarrers in “Rhode”. Die erste Kirche stand in der Nähe des ältesten Hofes des Dorfes (Hof Könecke). Dieser Standort wird durch alte Berichte und Grundmauerfunde bewiesen. Auf demselben Platz wurde die zweite Kirche errichtet. Über sie und ihr Schicksal ist sehr wenig bekannt. Die dritte Kirche erbaute man über dem Dorf auf dem heutigen Standort. Sie wurde erforderlich, weil andere Orte, wie Lütgenrode, Elvese, Schnedinghausen, Hillerse und Hardenberg/Hinterhaus ihren kirchlichen Mittelpunkt hier hatten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wuchs das Dorf und man erbaute am selben Ort die jetzige Kirche. In der Wetterfahne steht die Jahreszahl 1742. 1S57 wurde die jetzige Orgel vom Orgelbauer A. v. Werder erbaut. Im Zuge der Innenraum – Neugestaltung wurde sie in den Jahren 1963/4 vom Orgelbauer P. Ott umgebaut. Das wunderbare Instrument ist für Konzerte besonders geeignet. Es besteht aus einem Pedal, zwei Manualen, 23 Registern und einem großen Rückpositiv. Zwischen Hauptpositiv und Rückpositiv liegt die Chorempore. Sie wird bei besonderen Anlässen von Orchestern und Chören benutzt. Drei Glocken läuten zu unterschiedlichen Anlässen. Die große wurde 1920 in Bochum gegossen. Ihre Inschrift ist ein Gebet: “Verleih uns Frieden gnädiglich”. Unsere Kirchengemeinde hat sie 1957 von einer westfälischen Kirchengemeinde gekauft. Sie klingt in “c”. Die mittlere Glocke, 1917 in Bochum auf den Ton “e” gegossen, war 40 Jahre die Gebetsglocke. Über sie wurde im Kirchenbuch geschrieben: “ora et labora” – bete und arbeite –. Ihre Inschrift lautet: “O Land, Land, höre des Herren Wort”. Die kleine ist eine “g” Glocke und vollendet den Dreiklang des Geläutes. Ihre Inschrift lautet: “Ich will singen von der Gnade des Herrn!”. Sie wurde 1918 für die Kirchengemeinde in Bochum gegossen.

Hammenstedt

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St. Petri–Kirche zu Hammenstedt. Wer von Northeim aus Richtung Katlenburg fährt, erblickt nach der Fahrt durch das dunkle “Bürgerwäldchen” inmitten von Feldern das Dorf Hammenstedt. Von weitem ist bereits der Turm der St. Petri–Kirche sichtbar, der unter seiner glockenförmigen Kuppel seit einigen Jahren wieder Schleiereulen beherbergt. An den jüngst restaurierten Kirchturm, der früheren Hammerstedter Generationen auch als Wehrturm diente, schließt sich das saalartige Langhaus an, das 1739 erbaut und 1840/41 erweitert wurde. Hinter dem schlichten aus Holz gefertigten Altar erhebt sich – ähnlich den Ikonostasen orthodoxer Kirchen – eine Wand, auf der Bilder vom Leben Jesu erzählen: die Geburt Jesu, seine Taufe und die Bergpredigt zur Linken, das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern, seine Kreuzigung und Himmelfahrt zur Rechten. Aber dem Altar, eingerahmt von den Bildern, die Kanzel, zu der die Prediger nur über eine steile Treppe Zugang haben. Neueren Datums sind die schönen Paramente an Altar und Kanzel, die alt– und neutestamentliche Geschichten symbolhaft wiedergeben.

 

Auskünfte Ev.–luth. Pfarramt Hammenstedt, Tel. 0555/5633 oder 63917 

 

Imbshausen

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St. Marcus–Kirche Imbshausen. An der höchsten Stelle der alten Poststraße Northeim – Seesen, der heutigen Bundesstraße 248 (BAB Abfahrt Echte), steht mit stattlichem Ostturm, weiß verputzt, mit rotem Sandstein gegliedert, eine der schönsten Barock–Dorfkirchen im südlichen Niedersachsen. Anstelle einer baufälligen kleinen Fachwerkkirche ließ der Patronatsherr Friedrich von Steinberg 1726 von “Schlossbaumeister Böhm aus Hannover” die 2. St. Marcus–Kirche erbauen. (1722–1726–1730) Über dem Südeingang sind die Wappen des Erbauers und seiner Ehefrau zu sehen. Beim Eintreten schaut man auf die Orgel, Schnitzwerk des Meisters Victor Schmitt. Gegenüber liegt das sog. “Mannhaus”. Die beiden Emporen werden von je 6 hölzernen Säulen getragen. Der rechtwinklige Saalbau straht Schönheit und Festlichkeit aus. An der Ostseite ist der ganz aus Holz gearbeitete, reich verzierte Kanzelaltar die betonte Mitte der Kirche. Gegenüber befindet sich die Patronatsprieche, unter der die Familiengruft liegt. Das Patronat hat seit 1992 Carl Christian von Plate, Freiherr von Stralenheim, inne. Die Priechen, einige mit Ranken–, Blumen– und Blätterverkleidung, waren für die Gutsbediensteten, Kirchenvorsteher und Pfarrfrau bestimmt. Im Zentrum zieht ein achtarmiger, dreireihiger filigraner Kronleuchter unseren Blick auf sich. (gestiftet 1890) Die Taufe stellt Johannes den Täufer dar, der die kupferne Taufschale trägt. Eine prächtige Spiegeldecke mit Stuckatur überspannt den Kirchenraum. Außen am Turmeingang befindet sich ein Kryptogramm: “Gottes ReChte zV VerMehren steht a Vch Dieses ha Vs zV Ehren” (I– I, V– 5, L– 50, C– 100, D– 500, M– 1000) Die großgedruckten Buchstaben, die römischen Zahlen entsprechen, ergeben addiert das Baujahr 1726. Die Gliederung der Kirche bietet Möglichkeiten für neue Gottesdienstformen z. B. Tischabendmahl am Gründonnerstag und spielerische Elemente für Familiengottesdienste, wobei die Gemeinde gegenseitigen Blickkontakt hat.

 

Katlenburg

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St. Johannes-Kirche zu Katlenburg. Auf einem Steilabhang - an einer ehemaligen alten Handels- und Heerstaße von Einbeck nach Nordhausen - steht von weithin sichtbar (von Osterode bzw. von Lindau kommend) die St. Johannes-Kirche zu Katlenburg, eine ehemalige Augustiner-Klosterkirche aus dem Jahre 1105. Aus der Zeit der Gründung sind die romanische Krypta sowie das sog. Magazingebäude (ehemals Refektorium des Klosters) zu erkennen. Nach einer wechselvollen Geschichte hat der Betrachter im Inneren den gotischen Chor, den barocken Kanzelaltar und das 1650 gestaltete Kirchenschiff vor Augen. Der Altar stellt sich als Kanzelaltar in Pyramidenform dar. Wer mit der Bibel vertraut ist, sieht, dass er eine Geschichte erzählt, die vom Gründonnerstag bis Ostern geht. In der Predella - der Tafel zwischen Altartisch und Altaraufbau - sehen wir die Abendmahlsszene: Christus mit den Jüngern versammelt um den Tisch mit Lamm, Brot und Wein, gerade nach der Frage nach dem Verräter. Judas, leicht abgewendet, hält den Beutel mit den Siberlingen. Darüber die Kanzel mit den Evangelisten mit ihren Symbolen, der Schalldeckel als Wolkenhimmel mit Engeln ausgebildet. Rechts und links der Kanzel im lichten Rankenwerk die großen Figuren des Paulus mit dem Schwert und des Petrus mit dem Schlüssel, in den Nischen Luther und Christus mit der Weltkugel. Über dem Schalldeckel ist eine sehr eigenartige, fast modern wirkende und den Betrachter immer wieder anregende Auferstehungstafel: Grabeswächter, aber aus dem offenen Grab nur aufsteigende Flammen - man könnte fast an Pfingsten denken oder an das Neue Testament. Dann folgt in der Spitze das gekrönte Medaillon mit den verschlungenen Initialen C und L des Stifters Christian Ludwig Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Der Altar (1654) hat Geschwister: In der Holzkirche zum Heiligen Geist in Clausthal (1641), in der Marktkirche St, Cosmas und Damian in Goslar (1659) und in der Marktkirche St. Aegidien in Osterode (1660). Diese Altäre sind keine Schablonenarbeit, haben aber alle die gleiche Pyramidenform und die gleiche Thematik. Während unser Altar zum Glück nie gefasst (farbig bemalt) wurde, sind die anderen “Harzaltäre” mit Farbschichten je nach “Mode” versehen worden. Über den Schnitzer war lange nichts bekannt.

 

Langeholtensen

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St. Martini-Kirche zu Langenholtensen. Am Hang des “Kirchtales” gelegen ist die Langenholtenser Kirche schon von weitem sichtbar. Ursprünglich war Maria, die Gottesmutter, Schutzpatronin der Kirche. Zusammen mit der jahrhundertealten “Luthereiche” auf dem Kirchengrundstück gibt der neue Name der Kirche, St. Martini, Anlass zu manch lustigen Verwechslungen. Aber auch hier ist nicht Martin Luther zum Heiligen ernannt - Martin von Tours, der im Jahre 361 in Gallien das erste Kloster gründete, ist der Namensgeber. So gibt denn das Siegel der Kirchengemeinde die berühmte Szene wieder, in der der heilige Martin einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels schenkt. Sein Festtag am 11. November wird auch in Langenholtensen noch mit Umzug und Martinssingen begangen. Dass Martin nach katholischer Tradition auch Patron für die Fruchtbarkeit der Felder ist, passt gut in unser noch stark von der Landwirtschaft bestimmtes Dorf. An den alten, gedrungenen Kirchturm mit verschiefertem Fachwerkobergeschoß schließt sich das saalartige Langhaus an, das in seiner jetzigen Form am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Im Inneren der Kirche findet sich eine schöne Holzkonstrukion mit dreiseitig umlaufender Empore und einer über dem Mittelraum zur Spitztonne gewölbten Bretterdecke. Die hohen und bunten Spitzbogenfenster im Chorraum lassen bei Sonnenschein das Licht warm auf den Altar fallen. Darauf eine alte Bibel aus dem letzen Jahrhundert sowie das große Altarkreuz, das von biblischen Figuren umrahmt wird. Im rechten Seitenschiff steht ein weiterer kleiner Altar, um den sich bei Taufen außerhalb des Hauptgottesdienstes die Gemeinde versammelt. Die Kirche wird auch gerne von der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Schule und dem daran angrenzenden Kindergarten genutzt.

 

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