Moringen

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Liebfrauenkirche Moringen. Die erste Kirchengründung in Moringen erfolgte um das Jahr 800 an der Stelle eines Thing- und Kultplatzes am Rande des heutigen Oberdorfes. Eine nahegelegene Quelle führt heute den Namen “Opferteich”. Im 11. Jahrhundert wird an derselben Stelle die Martini-Kirche (heute in Privatbesitz) gebaut. Seit dem 14. Jahrhundert gab es innerhalb der Ringmauern der Stadt die Kapelle “Mariae Virginis” oder “Zu unser lieben Frauen”, gestiftet von den Herren von Rosdorf und 1374 an das Kloster Lippoldsberg abgetreten. Sie wird 1490 auf Bestreben des Plebanus Heinrich Herzian neu gebaut und vergrößert. 1542 wird in Moringen die Reformation einge- führt, der erste lutherische Pastor ist Heinrich Negenstede. Gleichzeitig findet die erste gründliche Renovierung der Kirche durch den Reformer Corvinus statt. Die Kirche verfällt während des 30-jährigen Krieges, wird zwischen 1730 und 32 notdürftig hergerichtet, muss aber 1823 wegen Einsturzgefahr geschlossen und 1828 abgerissen werden. Erst 1847 - 1850 kann an den alten Turm ein neuer Kirchenraum angebaut werden. Diese vom Baumeister Kellner im Stil des Neoklassizismus errichtete Kirche wurde auf über 500 Eichenpfählen gegründet, was sich bis heute bewährt hat. Die 1903 in den typischen Farben und Formen des Jugendstils erfolgte Bemalung wurde bei der 1971 abgeschlossenen Renovierung wieder beseitigt. 1976 wird die um 1850 erbaute Giesecke-Orgel restauriert. Erwähnenswert ist das Geläut der Kirche, die älteste der sechs Glocken trägt das Datum 12.07.1263. Seit 1991 hängt im Altarraum ein modernes Gemälde des Künstlers Holger Hirndorf mit dem Titel “Siehe, ich mache alles neu” (Offenbarung 21,5), das in eine Reihe zum Thema “Weg-Kreuz” hineingehört. Es zeigt eine Vision für Gottes neue Welt, die alles überstrahlen wird, was Menschen bisher kennen.

 

Northeim

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St.-Sixti-Kirche Northeim. Wer nach Northeim kommt, kann schon von weitem den fast 63 m hohen Turm der St. Sixti-Kirche erblicken. Mit seiner leicht gedrehten Spitze und den Schalluken der Glockenstube ist er Wahrzeichen Northeims und zug1eich der ä1teste Tei1 der Kirche. Aus der Nähe lässt sich unschwer erkennen, dass das gotische Kirchenschiff samt Chor erst später an die Stelle eines früheren Kirchbaus getreten ist - der Turm wirkt klein im Verhältnis zum mächtigen Hallenbau, der 1498 in gottesdienstlichen Gebrauch genommen wurde. Gewöhnlich wird die Kirche durch den Turmraum betreten und nicht durch die größeren Portale des Kirchenschiffs (etwa die Brauttür oder die Tauftür an der Nordseite). Im Innern wird der Blick auf den etwa 1425 entstandenen Hochaltar im Chorraum gelenkt. Im Zentrum ist die Krönung Marias zur Himmelskönigin durch Christus dargestellt. Umrahmt wird diese Szene durch einen Kreis von 18 musizierenden Engeln. Links und rechts davon sind Sixtus und Blasius, die Schutzheiligen der Kirche und des ehemaligen Klosters, zu sehen. Die beiden begegnen uns wieder in den Schlusssteinen im Deckengewölbe des Chorraumes. Die Lebensgeschichte des Papstes Sixtus aus dem 3. Jahrhundert wurde im Rahmen des 500jährigen Jubiläums der Sixti-Kirche 1998 von Alfred Koerppen in der oratorischen Kantate "Von Sixtus und Laurentius" musikalisch umgesetzt (CD's im Kirchenbüro erhältlich). Insgesamt spielt die Kirchenmusik an St. Sixti eine bedeutende Rolle, nicht zuletzt wegen der 1734 vollendeten Orgel mit dem reichverzierten Orgelprospekt, dem größten in Südniedersachsen. Sehenswert sind ausserdem die erhaltenen Glasfenster an der Nordseite (1478) und im Chorraum (1885 / 1907). Das neue Kirchenfenster im Südschiff wurde 1970 vom Rat der Stadt Northeim anlässlich der Ablösung des Patronats gestiftet. Weitere Informationen zur Sixti-Kirche bietet der Kunstführer von 1993; Kinder können die Kirche mit einem speziellen Kinder-Kirchenführer entdecken (beides im Turmraum erhältlich).

 

Oldenrode

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St. Nicolai-Kapelle Oldenrode. Das genaue Baujahr der Oldenröder Nicolai-Kapelle ist unklar, sie gehört jedoch, wie auch die Nienhagener Kapelle, zu den gotischen Wehrkirchen, die etwa ab dem Jahr 1300 zu finden sind. Wahrscheinlich ist sie nicht sofort als Wehrkirche erbaut worden, sondern diente ursprünglich ausschließlich geistlichen Zwecken und hatte nur die halbe heutige Höhe. Möglich erscheint, dass sie um 1450 zur Zeit der Hansefehde zu Verteidigungszwecken aufgestockt wurde. Über den Gewölben gibt es einen sehr hohen Raum mit Kragsteinen, anscheinend für einen Wehrgang gedacht. Der Chronist Domeier schreibt in seiner Stadtgeschichte von 1786: “Das Dorf Ollenrode... ist 3/4 Stunde von Moringen nach der westlichen Gegend hin entfernet, und dessen Benennung aus den Wörtern alt und roden (oder ausrotten) zusammen gesetzet, wodurch man anzeigen wollen, dass dieser Ort schon von alten Zeiten her ausgerottert (gerodet) und wohnbar gemacht worden... Die Glocke führet folgende Umschrift: Heinrich Sperber. Heidenricus Goslarius. Curdt Marks. Stefan Fischer. A. 1655. Heinrich Lütcken me fecit. Ist mit einer Schule versehen.” Die Deckengewölbe der Kapelle sind in leuchtenden Blautönen ausgemalt und mit Ranken und Ornamenten versehen.

 

Sudershausen

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Ev.-luth. St. Johannis Kirche in Sudershausen. Schon seit vielen Jahren bestand der Wunsch, ein neues Gotteshaus zu besit- zen, da die alte Kirche innen mehr und mehr verfiel und mit baldigem Einsturz drohte. Die alte Kirche wird als Kapelle im Jahr 1300 urkundlich erwähnt. 1851 wurde mit dem Abbruch der alten Kirche begonnen. 1852 wurde der Grundstein für die jetzige Kirche gelegt. 1854 wurde die St. Johannis Kirche feierlich eingeweiht. Es wurde eine neue Orgel für 460 Mark angeschafft. In der alten Kirche war keine vorhanden. Zugleich entschloß man sich, die alte beschädigte Glocke umzugießen und eine zweite kleine Glocke anfertigen zu lassen. Die große Glocke kostete 750 Mark, die kleine 324 Mark. Bis 1871 fanden die Verstorbenen ihre letzte Ruhe auf dem Friedhof um das Gotteshaus. Der Altar liegt wie in allen älteren Kirchen nach Osten. Der jetzige Altar stammt aus der alten Kirche. Die Kirche ist symmetrisch gebaut worden und sehr einheitlich im Stil. Die St. Johannis Kirche ist aus Sandstein gebaut und mit roten Dachziegeln gedeckt. Nur der Turm ist mit Schieferplatten verkleidet und gedeckt. Die Kirche ist 1934 und 1972 renoviert worden. Da die Glocken für Kriegszwecke 1914 und 1939 abgegeben werden mussten, wurden 1949 zwei Stahlglocken angeschafft. 1971 wurden zwei Bronzeglocken für die Kirche gekauft. Der etliche hundert Jahre alte Taufstein hat im Gotteshaus seinen Platz gefunden. Seit der Einweihung haben 15 Pastorinnen und Pastore ihren Dienst in der hiesigen Kirche versehen. 1979 wurde das 125-jährige Kirchweihjubiläum gefeiert. Unsere Kirche ist von altersher schon immer Mittelpunkt des Dorfes. So waren die Menschen durch Jahrhunderte mit ihrer Kirche innerlich und äußerlich verbunden, denn im Gotteshaus traf sich sonntags und festtags die Gemeinde. Hier wurden die neugeborenen Kinder getauft, später konfirmiert und getraut, und am Ende fanden die Verstorbenen ihre letzte Ruhe auf dem hiesigen Friedhof.

 

Sudheim

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St. Nikolai-Kirche. Schon von weitem ist im Leinetal der Turm der Sudheimer Kirche zu sehen. Der markante Kirchturm ist zu einem Erkennungszeichen der Ortschaft Sudheim geworden. Während das Dorf Sudheim sehr alt ist (eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 800), ist die Sudheimer Kirche verhältnismäßig jung. Kirchbau und Turm wurden 1862 eingeweiht, nachdem die vorherige Kirche - wie auch Teile des Dorfes - einem Feuer im Jahre 1856 zum Opfer gefallen war. Es blieben lediglich Mantelmauern stehen, die den Grundstock der neuen Kirche bildeten. Mit Altertümern kann die Sudheimer Kirche nicht mehr aufwarten. Sie ist eine typische Dorfkirche, die mit schlichter Schönheit überzeugt. Sehenswert ist das moderne textile Altarbild des Künstlers Labenz (es zeigt den brennenden Dornbusch), hörenswert die vom Orgelbaumeister Furtwängler 1864 errichtete Orgel, die bei ihrer Renovierung im Jahre 1997 wieder weitgehend in den Originalzustand versetzt wurde. Ein Schmuckstück für das Dorf wird das gleichzeitig mit der Kirche errichtete ehemalige Küster- und Schulhaus von Sudheim (direkt neben der Kirche liegend). Der heute als Gemeindehaus genutzte Fachwerkbau wird gegenwärtig grundlegend renoviert.

 

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