Unterbillingshausen

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St. Martinskirche in Unterbillingshausen ehemalige Pfarrgemeinde. Bereits um 750 soll von einem Missionar dort, wo sich heute der Tieplatz befindet, eine kleine Kapelle aus Holz erbaut worden sein. Im Jahre 786 wurden die Urpfarreien mit Land versehen und erhielten das Martinspatrozinium. 823 wurde die nach dem Patron benannte Martinskirche zum Mittelpunkt eines Bezirkes des Mainzer Bistums. Um 900 wurde eine Kirche mit 140 Sitzplätzen aus Felssteinen erbaut. Im Jahre 1150 wurde die Pfarrei Billingshausen der Probstei Nörten unterstellt. 1299 wurde der aus Sandstein gefertigte Altar von dem Bischof Heinrich I. von Ermland geweiht, des weiteren wurde das Reliquiengefäß vom Bischof Heinrich I. von Ermland mit seinem Bischofssiegel besiegelt. Eine Holzstatue “Madonna mit Kind” von 1370 wurde 1892 dem Städtischen Museum Göttingen übergeben. Kaiser Maximilian schenkte im Jahr 1499 der Kirche ein Stück Wald, der Heldenberg genannt. Dr. Martin Luther predigte im Jahr 1541 in der Kirche zu Billingshausen. Im Jahr 1625 ist das Pfarrhaus abgebrannt und nicht wieder aufgebaut. 1692 verzichtete Mainz endgültig auf Billingshausen. Von 1898 bis 1902 wurde die heutige ev.-luth. Kirche im gotischen Stil erbaut. Der Herzog vom Cumberland schenkte der Kirchengemeinde 500 Goldmark zum Kirchenbau. Der in der ganzen Landeskirche einmalige Turmbau von 34 m Höhe ist 1951 abgebrochen und durch einen 10 m niedrig wirkenden Kirchturm ersetzt worden. Die Orgel, der Taufstein und der Altaraufsatz wurden aus der romanischen Kirche übernommen. Das Reliquiengefäß aus der alten Kirche befindet sich im Pfarrhaus Sudershausen. Das Mittelteil des Altaraufsatzes, darstellend Jesus und das Abendmahl, ziert den Chorraum. Sehenswert sind die drei Buntglasfenster im Chorraum, der Altar und die Kanzel, sowie der Taufstein, der auf dem Kirchplatz als Blumenkübel dient.

 

Wiebrechtshausen

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Klosterkirche St. Marien zu Wiebrechtshausen. Bereits 1240 wird das Zisterzienserinnen-Kloster in “Wicberneshusen” erstmals urkundlich erwähnt. Die näheren Umstände der Gründung sind ebenso unbekannt wie die Tätigkeit der Nonnen. Ältere Quellen legen die Existenz eines Spitales nahe. Nach einem ersten Anlauf im Jahre 1542 wurde 1588 endgültig die Reformation eingeführt, obgleich hier noch 1663 evangelisches Klosterleben bezeugt ist. Neben der Kirche ist vom übrigen Kloster heute nur noch ein Rest der Klausuranlage erhalten. Die querschifflose Gewölbebasilika spricht gerade durch ihre Schlichtheit den Besucher an. Keine Bilder, keine besondere Gestaltung der Fenster, allein das fast lebensgroße Kruzifix aus Holz kündet von dem, der Herr auch dieser Kirche ist. Die prächtige Akustik der Kirche lädt den Besucher förmlich zum Singen ein. Bei aller Schlichtheit enthält die Kirche gleichwohl ein Kuriosum: In einem gotischen, ursprünglich von der Kirche abgetrennten Anbau, findet sich das prächtige Grabmal des im Kirchbann gestorbenen Herzogs von Braunschweig-Göttingen, Otto des Quaden (1367- 94). Erst nach der posthumen Lösung vom Bann konnte die Grabstätte durch eine Maueröffnung mit der Kirche verbunden werden. In der offenen Vorhalle der Kirche sind zwei barocke Grabplatten angebracht. Wiebrechtshausen ist heute Teil der Kirchengemeinde Langenholtensen.

 

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