Max & Moritz

Max & Moritz

Fünfter Streich

Wer im Dorfe oder Stadt einen Onkel wohnen hat, der sei höflich und bescheiden, denn das mag der Onkel leiden. - Morgens sagt man: "Guten Morgen! haben sie was zu besorgen?" Bringt ihm was er haben muß: Zeitung; Pfeife, Fidibus. - Oder sollt' es wo im Rücken drücken, beißen oder zwicken, gleich ist man mit Freudigkeit Dienstbeflissen und bereit. - Oder sei's nach einer Prise, daß der Onkel heftig niese, ruft man: "Prosit!" allsogleich, danke, wohlbekomm' es euch!" - Oder kommt er spät nach Haus, zieht man ihm die Stiefel aus, holt Pantoffel, Schlafrock, Mütze, daß er nicht im kalten sitze, - kurz, man ist darauf bedacht, was dem Onkel Freude macht.
Max und Moritz ihrerseits fanden darin keinen Reiz. - Denkt euch nur, welch schlechten Witz machten sie mit Onkel Fritz!

Jeder weiß, was so ein Maikäfer für ein Vogel sei.

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In den Bäumen hin und her, fliegt und kriecht und krabbelt er.

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Max und Moritz immer munter, schütteln sie vom Baum herunter.

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In der Tüte von Papier sperren sie die Krabbeltier.

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Fort damit und in die Ecke unter Onkel Fritzens Decke!

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Bald zu Bett geht Onkel Fritze in der spitzen Zipfelmütze;

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seine Augen macht er zu, hüllt sich ein und schläft in Ruh.

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doch die Käfer, Fritze, Fratze! Kommen schnell aus der Matratze.

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Schon faßt einer, der voran, Onkel Fritzens Nase an.

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"Bau!" schreit er - "Was ist das hier?" und erfasst das Ungetier.

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Und den Onkel voller Grausen sieht man aus dem Bette sausen.

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"Autsch!" - schon wieder hat er einen im Genicke, an den Beinen;

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hin und her und rund herum kriecht es, fliegt es mit Gebrumm.

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Onkel Fritz, in tiefer Not, haut und trampelt alles tot.

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Guckste wohl! Jetzt ist's vorbei mit der Käferkrabbelei!

 

Onkel Fritz hat wieder Ruh' und macht seine Augen zu  Image 

 

Dieses war der fünfte Streich, doch der sechste folgt sogleich.

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